Am 12. Spieltag stand für den CSG ein schweres 6-Punkte-Auswärtsspiel auf dem Programm: Blo-Wäiss Medernach, mit 11 Punkten nur 1 Punkt mehr auf dem Konto als der CSG, konnte immerhin noch vor kurzem mit 4-2 beim Tabellenleader aus Hostert gewinnen. Der CSG hingegen versuchte sich für die 1-2 Niederlage letzte Woche im Moselderby gegen Wormeldingen zu rehabilitieren.
„Déi Blo“ starteten mit einer Veränderung im Vergleich zum Spiel gegen Wormeldingen, Becker ersetzte Schömann in der Innenverteidigung. In der Anfangsphase entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten, was wohl auch etwas der Gewöhnungsphase an den synthetischen Platz geschuldet war. Die erste Offensivaktion gehörte den Gastgebern, Pleimling konnte Madianis Schuss abwehren, und auch der Nachschuss blieb erfolglos. Medernach lief zu Beginn früh an und störte den CSG am Spielaufbau, und so hatten die Blauen ihre Probleme um ein gepflegtes Offensivspiel zu tätigen. In der 17. Minute konnte Medernach die nächste Chance verbuchen, Lekhechines Abnahme ging jedoch knapp am linken Torpfosten vorbei.
Nach und nach versuchte der CSG etwas mehr die Kontrolle zu gewinnen und lief die Gastgeber früher an, doch die Chancen blieben auf der Seite von Medernach. Biedermann schoss nach einem unnötigen Ballverlust aus gut und gerne 20 Meter an die Latte, Torhüter Pleimling wäre machtlos gewesen. In der 31. Minute hatten die Hausherren Glück, dass Martins nicht mit gelbrot vom Platz gestellt wurde, sein hartes Einsteigen von hinten gegen Kurz blieb jedoch aus unerklärlichen Gründen ungeahndet. Den folgenden Freistoß konnte Mendonça gefährlich aufs Tor bringen, doch Torwart Huriez konnte parieren. Nur 1 Minute später hätte Abwehrroutinier Teitgen das 1-0 erzielen können, doch sein sehenswerter Volleyschuss aus 25 Meter fischte Huriez aus dem Winkel, und so ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen.
In der Pause nahm Trainer Martial Servais einen Wechsel vor, Mehanovic ersetzte Martins Mina. Nur 3 Minuten nach dem Seitenwechsel konnten „Déi Blo“ in Führung gehen: Useldinger verwertete per Kopf eine schöne Hereingabe von Mendonça zum 0-1. Das Tor gab dem CSG Auftrieb, und nur 10 Minuten später konnte Kurz sehenswert auf 2-0 erhöhen. Sein strammer Aufsetzer außerhalb des Strafraums schlug per Innenpfosten wuchtig im Gehäuse ein. Es schien, als hätte der CSG die Kontrolle des Spiels erlangt, der Ball lief flüssiger durch die Reihen, und man hatte das Gefühl, dass die 3 Punkte an die Mosel wandern.
In der 87. Minute bekamen die Gastgeber einen Freistoß aus rund 20 Meter zugesprochen. Madiani, früher beim RC Lens in der Ligue 1 aktiv, netzte den Ball zum 1-2 Anschlusstreffer ein. Und in der dritten Minute der Nachspielzeit kam es wie es kommen musste: Medernach kombinierte sich über rechts in den Strafraum, die Hereingabe von Maene konnte der sträflich freie Lekhechine zum 2-2 erzielen. Der CSG stemmte sich nochmal dagegen, und Kurz hatte in der 94. Minute Pech, als sein Schuss an den linken Pfosten klatschte. So blieb es bei einem unglücklichen und auch unnötigen 2-2, hatte man doch bis in die späte Schlussphase noch mit 2-0 geführt.
Nun gilt es, die Köpfe nicht hängen zu lassen und mit neuem Elan und Leidenschaft die verbleibenden 3 Spiele vor der Winterpause anzugehen. Fakt ist: Die Formkurve zeigt nach oben, und ein baldiges Erfolgserlebnis wird den Knoten platzen lassen, denn dass spielerisches Potenzial in der Mannschaft vorhanden ist, konnte man in den letzten Spielen in Ansätzen erkennen.